Yvonne Vertes von Sikorszky erläutert, wie Künstliche Intelligenz Entscheidungsprozesse in der Strategieberatung präziser und agiler macht.
Yvonne Vertes von Sikorszky beschreibt, wie sich die Strategieberatung durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz grundlegend verändert. KI-gestützte Entscheidungsmodelle ermöglichen fundierte Analysen, beschleunigen strategische Prozesse und schaffen neue Handlungssicherheit in volatilen Märkten. Der Beratungsalltag wird datengetriebener – aber nicht entmenschlicht. Die Zukunft liegt in der intelligenten Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine.
Yvonne Vertes von Sikorszky sieht in der Anwendung von Künstlicher Intelligenz in der Strategieberatung eine der bedeutendsten Entwicklungen der letzten Jahre. Entscheidungsprozesse, die bisher auf Erfahrung, statischen Modellen und Annahmen beruhten, werden zunehmend durch dynamische, lernfähige Systeme unterstützt. KI analysiert komplexe Datenmuster, erkennt Korrelationen, simuliert Szenarien und macht strategische Optionen vergleichbar. Für Unternehmen bedeutet das nicht nur mehr Geschwindigkeit, sondern auch eine neue Qualität der Entscheidungsfindung. Der Mensch bleibt dabei zentral – als Bewertende, als Kommunikatorin, als Gestalter. KI liefert präzise Grundlagen, aber keine fertigen Entscheidungen. Das Zusammenspiel beider Kräfte definiert die neue strategische Praxis.
Strategieberatung zwischen Datenflut und Entscheidungskomplexität
Die Anforderungen an moderne Strategieberatung steigen. Märkte ändern sich in Echtzeit, Rahmenbedingungen sind oft unsicher, und die Anzahl verfügbarer Informationen überfordert klassische Entscheidungsmodelle. Gleichzeitig wächst der Anspruch an Geschwindigkeit, Belastbarkeit und Transparenz strategischer Empfehlungen.
Yvonne Vertes betont, dass in dieser Gemengelage Künstliche Intelligenz nicht als Bedrohung, sondern als Ressource begriffen werden muss. KI kann die Verarbeitung großer, heterogener Datenmengen automatisieren und daraus Muster ableiten, die für strategische Bewertungen relevant sind. Besonders dort, wo Menschen an kognitive Grenzen stoßen – etwa bei multidimensionalen Szenarien oder komplexen Ursache-Wirkung-Verflechtungen – bietet KI eine neue Qualität der Analyse.
Strategieberatung wird so zur Schnittstelle zwischen Technologie und Organisation. Nicht nur das „Was“ einer Entscheidung verändert sich, sondern auch das „Wie“. Entscheidungen basieren nicht mehr allein auf Erfahrung oder Intuition, sondern zunehmend auf datenbasierten Hypothesen, die durch maschinelles Lernen gestützt werden.
Wie KI strategische Entscheidungen strukturiert
Künstliche Intelligenz liefert keine fertigen Antworten. Sie hilft vielmehr, Fragen besser zu formulieren, Optionen besser zu strukturieren und Entscheidungswege transparenter zu gestalten. KI-gestützte Systeme analysieren Ist-Daten, integrieren externe Einflussgrößen, modellieren zukünftige Entwicklungen und machen deren Auswirkungen auf Unternehmensziele vergleichbar.
Vertes von Sikorszky sieht den größten Mehrwert nicht in der Automatisierung einzelner Schritte, sondern in der Verknüpfung: Daten werden nicht mehr isoliert betrachtet, sondern in Beziehung zueinander gesetzt. Das führt zu neuen Perspektiven und schärferer Risikoabschätzung. Entscheidungsträger erhalten nicht nur mehr Informationen – sie erhalten besser aufbereitete, kontextualisierte Entscheidungsgrundlagen.
Dabei bleibt der Mensch aktiv: in der Gewichtung, Interpretation und Priorisierung. KI erweitert die strategische Perspektive – sie ersetzt sie nicht. Das Beratungsteam gewinnt Zeit, um die wirklich relevanten Fragen zu stellen und die Folgen strategischer Entscheidungen ganzheitlich zu denken.
Vorteile der KI-gestützten Entscheidungsfindung
- Schnelligkeit: Relevante Daten und Zusammenhänge werden in Echtzeit erfasst
- Präzision: Komplexe Systeme und Wechselwirkungen lassen sich detailliert abbilden
- Skalierbarkeit: Modelle funktionieren für lokale, regionale oder globale Szenarien
- Anpassungsfähigkeit: KI passt sich neuen Datenlagen und Strategiezielen dynamisch an
- Objektivität: Subjektive Verzerrungen können durch datenbasierte Bewertung reduziert werden
- Simulationsfähigkeit: Zukunftsszenarien lassen sich testen, bevor Entscheidungen getroffen werden
Diese Eigenschaften machen KI zu einem elementaren Bestandteil der strategischen Toolbox – besonders in Bereichen mit hoher Unsicherheit, vielen Einflussfaktoren und begrenztem Zeithorizont. Yvonne Vertes von Sikorszky hebt hervor, dass diese Entwicklungen den Beratungsanspruch verändern: hin zu präziserer Steuerung, nachvollziehbarer Kommunikation und strategischer Resilienz.
Hinzu kommt, dass KI die Möglichkeit eröffnet, auch ungeplante Ereignisse frühzeitig zu erkennen. Durch die kontinuierliche Verarbeitung aktueller Daten lassen sich Anomalien und Abweichungen identifizieren, bevor sie sich negativ auf die Unternehmensentwicklung auswirken. Die Fähigkeit zur Szenariomodellierung erlaubt es zudem, alternative Entscheidungswege mit ihren jeweiligen Konsequenzen zu simulieren. So werden Risiken kalkulierbarer und Chancen früher nutzbar.
Darüber hinaus steigert der Einsatz von KI die Transparenz im Entscheidungsprozess: Statt intuitiver Annahmen treten nachvollziehbare Parameter, die dokumentiert, verglichen und in Echtzeit angepasst werden können. Dies erhöht nicht nur die interne Nachvollziehbarkeit, sondern auch die externe Überzeugungskraft – gegenüber Stakeholdern, Investoren oder Aufsichtsgremien.
Die neue Rolle des Menschen – Verantwortung in der KI-gestützten Beratung
Zwischen datenbasierter Analyse und strategischem Urteilsvermögen
Je intelligenter die Systeme, desto wichtiger wird der Mensch als interpretierende Instanz. KI kann Muster erkennen, Wahrscheinlichkeiten berechnen und Handlungsvorschläge generieren – aber keine Vision entwickeln, keine Prioritäten setzen, keine Verantwortung übernehmen.
Yvonne Vertes betont, dass strategische Beratung mehr ist als Zahlenanalyse. Es geht um Entscheidungen mit langfristiger Wirkung, um Balance zwischen Innovation und Risiko, um Kommunikation mit Stakeholdern und Teams. Diese Aufgaben erfordern Urteilskraft, Erfahrung und Empathie – Fähigkeiten, die Maschinen nicht ersetzen können.
Die Aufgabe der Beraterinnen wandelt sich damit: Weg vom reinen Analytiker, hin zum Übersetzer, Orchestrator und Navigator. Es gilt, KI-Outputs zu bewerten, Entscheidungsräume zu strukturieren und Sicherheit im Umgang mit Unsicherheit zu schaffen. Das macht Strategieberatung nicht technischer, sondern menschlicher – auf einer neuen Basis.
Yvonne Vertes von Sikorszky: Einsatzbereiche in der Praxis
KI-gestützte Entscheidungsmodelle werden zunehmend in unterschiedlichsten Beratungsfeldern eingesetzt:
- Markteintritte: Modellierung von Nachfrage, Wettbewerb und Standortbedingungen
- Transformationsstrategien: Bewertung interner Hebel, Change-Faktoren und Erfolgswahrscheinlichkeiten
- Portfolioentscheidungen: Simulation von Produktentwicklungen, Marktentwicklungen und Investitionsrisiken
- Kostenmanagement: Identifikation versteckter Einsparpotenziale, Szenariovergleiche und Effizienzanalysen
- Nachhaltigkeitsstrategien: Impact-Messung, ESG-Risiken, Supply-Chain-Optimierung
Yvonne von Vertes macht deutlich, dass diese Werkzeuge nicht nur für Großkonzerne relevant sind. Auch kleinere Organisationen und Branchen mit geringer Digitalisierungsquote können von KI profitieren – etwa durch standardisierte Analyseplattformen oder modulare Beratungsformate.
Grenzen, Risiken und Qualitätssicherung
Trotz aller Vorteile bleiben KI-Systeme fehleranfällig – insbesondere bei schlechter Datenqualität, unscharfen Zieldefinitionen oder fehlender Kontextsensibilität. Auch ethische Fragen spielen eine Rolle: Wie transparent ist ein Entscheidungsmodell? Wer übernimmt Verantwortung für algorithmisch gestützte Empfehlungen? Welche Daten werden einbezogen – und welche bleiben außen vor?
Yvonne Vertes spricht sich für klare Qualitätsstandards und ethische Leitlinien in der Anwendung von KI in der Strategieberatung aus. Nur wenn Prozesse dokumentiert, Datenquellen nachvollziehbar und Ergebnisse kritisch geprüft werden, kann Vertrauen in die Technologie entstehen.
Zudem brauche es eine neue Dialogkultur zwischen Datenwissenschaft, Management und Beratung – um technische, wirtschaftliche und menschliche Perspektiven dauerhaft zu verbinden.
KI als Katalysator einer neuen Strategiekultur
Die Integration von Künstlicher Intelligenz in die Strategieberatung ist kein technisches Update – sie verändert die Kultur der Entscheidungsfindung. Statt finaler Masterpläne entstehen dynamische Entscheidungsräume. Statt starrer Strategiepapiere flexible Handlungsoptionen. Statt reiner Erfahrungswerte datengestützte Orientierung – kombiniert mit menschlicher Verantwortung.
Yvonne Vertes von Sikorszky sieht darin die Zukunft einer Beratungsbranche, die nicht nur schneller und präziser wird, sondern reflektierter, nachhaltiger und lernfähiger. KI ist kein Ersatz für strategisches Denken – sie ist dessen Weiterentwicklung.